UPDATE FOTOS AUS HESSEN
VOGELFREI –im öffentlichen Raum und als filmische Umsetzung:
Nachdem klar war, dass es keine Prozesskostenhilfe zur Rechtslage geben würde, die die Richter immer bewilligen müssen, auch wenn sie anderer Meinung sind, muss es ein ordentliches Verfahren, das auch revisionsfähig ist, geben, sagte ich zu einer Freundin, also ich habe meine Grundrechte auf Teilhabe am Familienvermögen, faires Gerichtsverfahren, effektiven Rechtsschutz, abgegeben, ich bin rechtlos im eigenen Land- ich bin vogelfrei. So entstand die Vogelfreie, die ihre Geschichte erzählt, bis dato in Mecklenburg-Vorpommern, in Nordrhein-Westfalen, Hessen.
Vogelfrei
Vogelfrei in Mecklenburg-Vorpommern
Vogelfrei in Nordrhein-Westfalen
Vogelfrei in Hessen
Zur Idee und Konzept
Diashows
Vogelfrei
Auf der Strasse gegen das Unrecht, das mir widerfährt und auch die Öffentlichkeit betrifft, die nun aufgefordert wird, weil ich nur einen Gendefekt, aber kein Geld erben soll, dauerhaft mit Sozialhilfe einzuspringen. Und das verursacht vom CDU Mitglied, das mich als behinderte Tochter des Erblasser bei 4Mio€ um12,5% Pflichtteil betrügt und dauerhaft in die Sozialhilfe zwingt, während die CDU ständig die Höhe der Sozialkosten moniert und den Bürgergeldempfänger als Ursache allen Übels ausmacht. Ist das auch Sozialmissbrauch? Oder wird der Begriff nur bei Armen verwendet? Ich bedanke mich für alle Gespräche. Ich kann nur einiges wiedergeben. Festgehalten werden kann, dass in der Bundesrepublik viele und lange bestehende, strukturelle Probleme nicht angegangen werden. Diese Krisen andererseits sorgen für Offenheit in den Gesprächen, genauso wie der Vogelschwanz- Narren sind gewissermaßen Figuren, die außerhalb stehend, daher vertrauenswürdig sind und berufen, unangenehme gesellschaftliche Verhältnisse zu benennen und zu kritisieren. Das Vogelkostüm, die ganzen Aktionen zu entwickeln, war ja ein intuitiver Prozess. Federn, Fliegen, das hat auch etwas Magisches. Ich bin froh, dass ich in meinen Studien an Kunsthochschulen soviel Brauchbares, wie Kostüm, Maske, Performance etc. gelernt habe, kann man immer wieder brauchen, wie man hier sieht.
Vogelfrei in Mecklenburg-Vorpommern
Am Tag der Einheit sind wir in Schwerin. Wir treffen eine Person aus einem Ministerium- Korruption und Dummheit in der Politik werden thematisiert, das hätte man sich anders vorgestellt nach der Wende!
Jemand anderes spricht die Pharmaindustrie an, dass Gesundheit ein Geschäftssektor geworden ist, das hat gravierende und negative Auswirkungen! Wir landen am Werbegelände der Bundesregierung. Der Zugang soll mir verweigert werden. Nee, wir haben hier Meinungsfreiheit sagt eine vorgesetzte Person (wofür ich sehr dankbar bin) und so witschen wir auf das Gelände. Auch hier gibt es gute Gespräche, man interessiert sich dafür, dass der Rechtsstaat entgegen der Werbevideos aus dem Bundesverfassungsgericht eben in der Praxis nicht erhältlich ist, zumindest nicht für Arme und Behinderte. Jemand berichtet davon, weggesperrt worden zu sein. Im Zug zurück bin ich sehr müde, alles schmerzt (aufgrund des Gendefekts ist der Körper sehr instabil, die Knochen verschieben sich und verletzen das Gewebe), ich liege am Boden des Zugs- das Personal hat Verständnis!
Fotos, siehe unten
Vogelfrei in Nordrhein-Westfalen
Zunächst sind wir im Sauerland- man muss dazu sagen, dass man in den Regionalzügen in Nordrhein-Westfalen den Niedergang der Infrastruktur, der Bahn, deutlich erleben konnten. Es ging kaum ein Aufzug, die Anzeigen waren inkorrekt, es fielen unangekündigt Züge aus, auch der Schaffner war überfordert, es gab Streckensperrungen, deutlich verspätetet Züge, Züge die über eine halbe Stunde standen, Bahnhöfe, die ad hoc nicht angefahren werden konnten. Ein Schüler sagte, auf dem Land ist es sehr schwer den Ort des Lernens zu erreichen, man schreibt dem Lehrpersonal ständig ein SMS und erklärt, dass man wegen Zugausfalls, Zugverspätung zu spät oder gar nicht mehr käme. Wie viel Spaß muss Lernen unter diesen Umständen machen? Und was kann man dann noch machen, wenn schon der Weg dahin aufreibend ist? Politiker-Parolen wie „wir müssen wieder mehr leisten“ sind anbetrachts dessen doch total absurd. Auf der Schildergasse in Köln spricht mich eine ältere weibliche Person an, toll, was ich hier mache, überall das gleiche, sie möchte mir Mut machen. Ich bin dankbar. Jemand mit Mihi wundert sich, dass ich nicht rechts wähle. Ich wähle nicht rechts, weil Klassismus für mich global ist. Im Neoliberalismus, Milei/Lindner, Musk/Weidel, Trump/Merz liegt das Problem. Davon abgesehen, verstehe ich Protestwahl, Nichtwahl, Ungültigmachen Wahlschein etc.. Er gratuliert mir zum Vermögen meines Vaters. Leider konnte ich nicht gleich erklären, dass mein Vater Teil des Wirtschaftswunder war, also es ein Zeitfenster gab, wo Arbeit gut bezahlt, Vermögensaufbau möglich war- heute ist das nicht mehr so und es zeigt auch, dass das Individuum höchst abhängig von den gesellschaftlichen Umständen ist. Eine Gruppe aus Belgien hält an, traurig meinen sie zu meiner Geschichte. Am nächsten Tag sind wir in Düsseldorf. Ein Mann interessiert sich für das zugrunde liegende Problem und auch fürs Erbrecht. Ein anderer erklärt, dass er Ungerechtigkeit nicht leiden kann und selber mal mit einem Versicherungsproblem in Sachen Berufsunfähigkeit konfrontiert war, wo (typisch für die Branche) beim Eintreten des Versicherungsfalls nicht gezahlt werden wollte und ein jahrelanger Kampf erforderlich war. Eine Frau sagt, sie hofft auf Veränderung, ihrer Meinung nach sei jetzt die Grenze erreicht. Auch ein junger Mann lässt sich das Problem erklären. Jemand ist seit 8 Jahren obdachlos- wieso gibt es hier keine Versorgung, wieso bekommen Asylbewerber und Migrierende eine Unterkunft, er lebt nicht gerne auf der Strasse! Ein anderer sagt, ohne Geld keinen Perso (Personalausweis), ohne Perso keine Wohnung- Elendskreislauf in einer Elendsrepublik. Hier gab es auch eine obdachlose Frau- leider habe ich sie nicht so gut verstanden, ich war schon ziemlich am Ende mit den physischen Kräften. Unterwegs, in einem Bahnhofscafe (Kamps) gab es auch so eine Geschichte, ein Obdachloser hatte sich dort hingesetzt und sein Kleingeld auf den Tisch gelegt, er wollte Kaffee und Brötchen bestellen, sollte aber stattdessen hinausgewiesen werden. Da meine Begleitung sehr nett ist, mischte sie sich ein und sagte, sie würde dem Mann jetzt ein belegtes Brötchen seiner Wahl und einen Kaffee bezahlen. Daraufhin durfte der Mann bleiben, bekam sein Frühstück und unterhielt sich ein wenig mit uns, die Ausgrenzungserfahrungen sind entwürdigend, sagte er. Seine Großmutter hat gesagt, Demokratie muss immer wieder erkämpft werden, gegen oben, sagt ein anderer Passant. Wieder ein anderer muss lachen, weil man bei 4 Mio€ keinen Cent Pflichtteil zahlen will- ahhh die Gier…. In den Tagen nach der Reise bin ich bettlägerig. Es fühlt sich an, als sei die Wirbelsäule durch die Lunge gerammt und die LWS und HWS angebrochen. Trotzdem denke ich, dass es wichtig ist die Öffentlichkeit zu informieren und weiterhin, dass ich bin verpflichtet bin um Rechtsstaat und Demokratie kämpfen, auf meine Weise; so viele sind eingetreten, all die Jahrtausende, für ein besseres Leben, für Gerechtigkeit, da will ich Glied in der Kette sein, eine von vielen!
Fotos siehe unten
Vogelfrei in Hessen
In den 30iger Jahren wurde seitens der Regierung im Rahmen des New Deal in den USA zur Bekämpfung der Depression verschiedene Programm, u.a. wurden auch KünstlerInnen beschäftigt, um die Probleme zu dokumentieren. Liest man die aktuellen Wahlprogramme gibt es augenscheinlich keine Probleme mit zunehmender Ungleichheit und Armut. So geht nur ein Vogelwesen durchs Land, über eigene Probleme erzählend, die der anderen erfahrend.
Die empörende Obdachlosigkeit ist sehr deutlich auch in Frankfurt zu sehen. Zwischen den Reisenden am Frankfurter Hauptbahnhof streifen Schatten einher, auf der Suche nach Nahrung, nach Anteilnahme.
Unter dem Eurozeichen gibt es ein Interview mit einem Filmteam aus Guinea/Frankreich.
Ein junger Mann tritt hinzu, lässt sich die Internetseite mit KI zusammenfassen und stellt Fragen. Er erzählt von sich. Die Jetzt-Gesellschaft ist durchaus von Volatilität geprägt: vorher Programmierer, Trader, später obdachlos. Hier trifft man dann auf ein Hilfesystem, das sich auf Elendsverwaltung beschränkt, individuelle Hilfen sind nicht vorgesehen. Wenn Familie, Freunde wegfallen, wird es schwierig. Die Politik sieht den Mangel als selbstverschuldet an. Dabei ist diese Gesellschaft von systemischer Gewalt und Zwängen durchzogen, gegen arme Personen, gegen Untergeordnete. Hierzu tritt die Ausbeutung- im kapitalistischen Wirtschaftssystem der zentrale Faktor.
Börse, Bulle und Bär- auch hier scheint die Kritik auf Begeisterung zu treffen! Es werden Fotos gemacht und zurückgewunken.
An der Hauptwache war schon jemand anders aktiv gewesen:
Der größte Schaden entsteht durch die schweigende Mehrheit, die alles mitmacht, Sophie Scholl
Macht brauchst du nur, wenn du Böses vorhast. Für alles andere reicht Liebe. Charlie Chaplin
Mich freut es, dass die Gegenstimmen immer lauter werden.
Fotos siehe unten
Zur Idee und Konzept
Durch die Rechtlosigkeit entstand die Idee als Vogelfreie die Öffentlichkeit zu informieren. Es besteht ein öffentliches Interesse am Minimieren der Ausgaben für Soziales und natürlich am Rechtsstaat, daher sind Gerichtsverfahren idR öffentlich.
Ich dachte sofort an die Illustrationen des Grimm Märchens „Fitchers Vogel“ aus dem frühen 20. Jh. (https://de.wikipedia.org/wiki/Fitchers_Vogel)- davon abgesehen, ist es ja ein starkes Märchen von Wehrhaftigkeit und Umkehrung der Machtverhältnisse durch Einfallsreichtum.
Die ersten Kostümentwürfe waren allerdings frustrierend- es sah eher nach einem gerupften Hühnchen aus, geeignet für eine Demo vor einer Hühnerfarm, also Thema verfehlt. Es braucht eben Zeit, etwas künstlerisch umzusetzen. Ich wollte zum ersten Mal in meinem Leben aufgeben, weil ich nicht die Kraft hatte, hier weiter herum zu probieren. Aber dankenswerter Weise unterstütze mich mein Freundeskreis, auch finanziell, um weiteres auszuprobieren. Ohne die Hilfe meiner wunderbaren FreundInnen wäre dies alles nicht möglich! Und so ist ein sehr schönes Kostüm entstanden: filigran, experimentell, aber auch abgerissen, zerbrechlich. Sehr geeignet, das randständige Sein im öffentlichen Raum, in der Öffentlichkeit darzustellen, in deren Abhängigkeit man sich, aufgrund des Verlusts der persönlichen Rechte befindet, eine public affair, die die unsichtbare Ungleichheit an die Oberfläche, zur Sprache bringt. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei meinen LehrerInnen in Kunstwissenschaften, Geschichtswissenschaften, Theater- und Medienarbeit, national und international, bedanken, deren Vermittlung von Recherche, Analyse, künstlerische Methoden und Transformation mich überhaupt erst in die Lage versetzt haben.
Die Idee, das Ganze mit einer Spray-Aktion zu verbinden, kam, als ich auf meine Pflege/Freundin wartete- zufällig vor einem Sprayer-Laden! Tags haben mich schon als Kind fasziniert: ich war eine Zeitlang in einer Klosterschule, erzählt wurde da, dass die Gründerin, Mary Ward, als Katholisch Widerständige im protestantischen England, einem Widersacher mit einem Diamantring ins Fenster ritzte, dass sie hier gewesen war. Das hat mir imponiert- auch wenn ich diese mir damals erzählte Geschichte nicht habe historisch überprüfen können.
Ich habe mich über den bisherigen Zuspruch auf der Strasse und das Zuhören, die Gespräche überhaupt, sehr gefreut!
EINSCHUB
Dazu gibt es auch einen Traum: ich träumte eine Auseinandersetzung in einem Cafe mit meinem Vater (Erblasser) und dessen zweiter Frau (erbrechtliche Gegnerin). Ich soll nicht so laut sein! (meinten andere Gäste). Weil es zwecklos war, packte ich meine Sachen. Ich war schon auf dem Weg nach draussen, als mich Fremde ansprachen, mich zu einem Kaffee einluden, hier konnte ich meine Geschichte erzählen, sie waren interessiert.
Insbesondere während der psychotherapeutischen Hilfe (natürlich brauchte ich solche; und ich kann mich auch gleich bei den TherpeutInnen bedanken, denn ich bezweifle, dass es ohne diese zu Lösungen gekommen wäre), hatte ich viele Aktivträume, eine anderer in Bezug auf Herkunftsfamilie und Weltfamilie war: ich und mein Vater waren auf einem Ozeanschiff. Als es zu sinken begann, wollten mich meine FreundInnen runter holen. Ich wollte erst noch meinen Vater suchen gehen, suchte und fand ihn nicht, meine FreundInnen sagte, jetzt ist es höchste Zeit vom Schiff zu kommen, runter oder untergehen, also verliess ich (traurig) das Schiff. Wie oft in Träumen gab es dann einen Cut. Das Meer war weg und das Schiff lag da, auf dem Grund. Ich ging hin und fand meinen Vater in seiner Kabine- er hatte verschlafen. Das war sehr traurig.
Ich habe die Zusammenhänge zwischen der geistigen Verfassung meiner Eltern, die Geschichte der Bundesrepublik und die deutsche Geschichte noch nicht präzisieren können. In der Konsequenz ergeben sich Ähnlichkeiten in der Zustandbeschreibung der Eltern im Roman „Kanada“ von Richard Ford, als völlig überforderte Personen, die eine Verheerung hinterlassen. Sicherlich wirkt eine Familiengeschichte mit zwei großen Kriegen traumatisierend, „Von Bismarck bis Hitler“ (Sebastian Haffner) ist ebenfalls von Bedeutung oder auch „Das weisse Band“, ein Film von Michael Haneke (strafen, vernichten, von Unter- und Obermenschen). Ich möchte mich natürlich nicht der Analyse entziehen und verweise auf „Generation X“ von Douglas Coupland, worin alles gesagt wird.
EINSCHUB ENDE
Für mich sind die dem Fall zugrunde liegenden Vorgänge symptomatisch für die bundesrepublikanische Wirklichkeit. Als randständige Person hat man einen passablen, sozusagen seismographischen Blick auf die Probleme der Gesellschaft, weil man sie zuerst erfährt. Der Rechtsstaat ist lediglich Theorie und in Praxis nicht erhältlich für Behinderte und Arme. De facto sind sie rechtlos.
Ungleichheit sorgt nicht nur für Armut, sondern auch für fiskalische Lücken und zerfallende Infrastruktur. Personen mit Seltenen Erkrankungen sind besonders vulnerabel. Sie bekommen die Zeitenwende und damit die Verstetigung dieses Prozesses besonders zu spüren. Eine funktionierende Gesellschaft ist jedoch auf Interesse und Lösungen von gesellschaftspolitischen Fragen angewiesen: in welcher Gesellschaft wollen wir leben? Ich persönlich möchte in keinen neofeudalen, (finanz)faschistischen, antidemokratischen und willkürlichen Strukturen leben und werde mich dagegen wehren. Ohnehin besteht nach Art 20 das Recht zum Widerstand. Daher nehme ich mein Recht auf freie Meinungsäußerung war, auch wenn die Bearbeitung aufgrund von Krankheit eher dauern wird.
Ungleichheit ist ein wichtiges Thema, das aber ausgeblendet wird. Seit Jahrzehnten wird in der Bundesrepublik eine Zunahme der sozialen Ausgrenzung und damit Abnahme der Verteilungsgerechtigkeit diagnostiziert. (Berlit/Conradis/Pattar, Existenzsicherungsrecht, Kap. Gesellschaftliche und gesamtwirtschaftliche Bedeutung, Rn 28, 3. Aufl., 2019). Dergleichen auch, Armut erfasst breitere Bevölkerung (ver.di Wirtschaftspolitik aktuell 06/2024, https://wipo.verdi.de/publikationen/++co++708e662e-f194-11ee-9cee-4f4da0c4a73f); Ungleichheit ist ein zentrales Problem dieser Republik (beispielhaft: Jens Berger: Wem gehört Deutschland. Die Bilanz der letzten 10 Jahre, 2024); Umverteilung nach oben wird politisch aktiv betrieben, anstatt diese anzugehen (Christoph Butterwegge, Umverteilung des Reichtums, 2024). Für Arme ist der Rechtsstaat längst erodiert (Ronen Steinke, Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich, 2022) oder Umformung des Rechts durch Vermögende (Katharina Pistor, The code of capital- How law creates wealth and inequality, 2019).
Mit der Vermögenskonzentration einher geht Ungleichheit, denn „das Eigentum hat eine Machtverteilungsfunktion. Das Recht des Eigentumerwerbs und die Verteilung der Eigentumsgegenstände insbesondere der Produktionsmittel auf eine Vielzahl von Personen verhindern macht Machtakkumulationen in der Hand des Staates oder wirtschaftlicher Monopole. Das Eigentum wird also dezentralisierend. Es verhindert, dass politische Herrschaft und unbeschränkte ökonomische Macht in der Hand des Staates zusammenfallen. Es hat eine Machtaufteilende- und beschränkende Funktion und sichert dem Einzelnen einen Anteil an der Wirtschafts- und Sozialgestaltung.“ (Grundgesetz, Kommentar, Maunz, Dürig (begründet), Bd II, Art 14, S. 20 ff.).
Es gibt keine Vermögensverteilungsmechanismen mehr, nicht mal bei erbrechtlichen Ansprüchen. Es wird noch darauf hingewiesen, dass mit der Zunahme der Armut auch die Gefahr der rechtlichen Ausgrenzung steigt, wie der folgende Fall deutlich zeigt.
Wer hierzulande vulnerabel ist, bekommt die Grundrechte entzogen, und auch keinen Zugang zur Rechtsordnung, zunehmend lassen sich Justizverfall und Klassenjustiz beobachten. Ist die Bundesrepublik noch ein Rechtsstaat gemessen an den eigenen Normen? Wie viel Ungleichheit (vor dem Gesetz, ökonomisch) verträgt eine demokratische Gesellschaft?
Was hier betrieben wird, ist Umverteilung durch Ungleichheit- über steigende Sozialkosten braucht sich dann gerade nicht beklagt zu werden, denn Ungleichheit ist systemisch, diese belastet nicht nur den Haushalt, sondern führt auch zu Steuerverlusten. Ungleichheit ist antidemokratisch und führt zu fiskalischen Problemen und in Folge zu Kürzungen bei Infrastruktur und Daseinsvorsorge.
Diashows
Ja, es ist wichtig, Aktionen in der Öffentlichkeit zu machen! Das ist selber eine Form von wahlweise (Eigen-)Therapie (für Erlebtes) oder Prävention (von möglichen Einschnitten oder Erlebnissen, die einen (weiter) zerrütten würden).
Nebenbei ist ein Mensch, der in die Öffentlichkeit „mit seinem Thema geht“, oft Anlaufstelle für die Sorgen und Nöte anderer – es hat also neben möglichem „Provokationseffekt“ für einige Gemüter auch immer eine Komponente von (Straßen)“sozialarbeit“!
Möge es Vernetzungen geben und gegenseitiges Stärken der „Entrechteten“, die sich ihr Recht (wieder) nehmen.
Wenn sogar Juristische Expert*innen bemängeln, was im Erbrecht läuft, wäre der vorliegende Fall doch eigentlich ein schöner Musterfall!
Andererseits gibt es Fälle, da dreht das Sozialamt oder Jobcenter die Verhältnisse um – da wird erwartet, dass man „sein Erbe eintreibt“, auch wenn man mit der Herkunftsfamilie nicht (mehr) kann… (Betrugs)“opfer“ sein wird da zur SCHULD umdefiniert – gegenüber dem sparwütigen Sozialstaat… dass man die Leute befähigt, die eigentlich einen „Hebel“ hätten? Und die, die keinen haben, in Frieden lässt?
Warum scheint es den Sozialämtern und Gerichten leichter, den Hebel im einen Fall wie dem vorliegenden regelrecht „abzusägen“ und anderen mit anders komplexem Erbthema einen Hebel anzudichten, die gar keinen haben?
Ich denke, dass meine Sachbearbeiterin persönlich ein Problem hat, damit dass ich erbe. Ich halte es für ein Problem, dass die linke Amtsleitung den Verhinderungsversuchen nicht ein Ende setzt. Sodann sind Steuergelder, denen die von diesen bezahlt werden, wirklich egal. Hinzu kommt, dass Existenzsicherungsbehörden auf Schikane ausgelegt sind. Mir ist ein Fall bekannt, da wollte jemand wegen Behinderung einen bestimmten für ihn machbaren Berufsbildungskurs haben. Dieser wurde ihm lange verweigert. Als er es dann in den Kurs geschafft hatte, waren in dem Kurs viele, die dazu gezwungen wurden und gar keine Lust hatten. Eine Gesellschaft, die sich sowas leistet, wer will, dem wird verweigert, wer nicht will, wird hingezwungen, ist natürlich einfach absurd und auch nicht zukunftsfähig. Die Grundordnung ist hier neoliberal und faschistoid.